Das chinesische NeujahrsfestChunjie (chinesisch 春節 / , Pinyin chūnjié – „Frühlingsfest“; auch 農曆新年 / 农历新, nónglì xīnnián – „Bauernkalender-Neujahr“ bzw. 過年 / , gùo nián – „Jahreswechsel“), gilt als der wichtigste traditionelle chinesische Feiertag und ist eines der asiatischen Mond Neujahre. Der Neujahrstag, dessen Termin nach dem traditionellen chinesischen Lunisolarkalender  berechnet wird, fällt auf einen Neumond zwischen dem 21. Januar und dem 21. Februar. Das Jahr des Metall-Büffels begann am 12. Februar 2021 und dauerte bis zum 31. Januar 2022. Am 1. Februar 2022 begann das Jahr des Wasser-Tigers.
Das chinesische Neujahr ist ein Clan- und Familienfest. Da es eine hohe Zahl an Auslandschinesen gibt, und auch im Rahmen des Arbeitskräftebedarfs der südchinesischen Küstengebiete immer mehr Familienmitglieder von ihren Familien getrennt leben, setzt jedes Jahr anlässlich dieses Festes die grösste regelmässige Migrationsbewegung der Welt ein. Die abseits ihrer Heimatgebiete arbeitenden Chinesen sparen in der Regel ihren gesamten Jahres-Urlaubsanspruch, um zum chinesischen Neujahrsfest mindestens zwei, wenn nicht mehr Wochen der Arbeit fernbleiben zu können. Dass in der Heimat dann Clan-Interessen besprochen werden und teils auch andere Arbeitsmöglichkeiten angeboten werden, ist ein Nebeneffekt dieser Migration. Dies ist ein fester Kalkulationsfaktor, z. B. bei Baustellen im gesamten südostasiatischen Raum.
Da der chinesische Kalender im Gegensatz zum gregorianischen Kalender ein Lunisolarkalenderist, fällt das chinesische Neujahr jeweils auf unterschiedliche Tage. Ihm steht das am gregorianischen Kalender orientierte westliche Neujahrsfest  (新年, Xīnnián) gegenüber
Mit dem Neujahrsfest ist nach der chinesischen Astrologie der zyklische Wechsel zwischen den zwölf verschiedenen Erdzweigen verbunden: Ab dem chinesischen Neujahr von 2022 beginnt das Jahr des Tigers. Zusätzlich wird durch eine Kombination mit den zehn Himmelsstämmen ein Sechzigjahrzyklus durchlaufen. Mit dem Himmelsstamm „Wasser und Yang“, ergibt sich daraus das Jahr 壬寅rényín (Nummer 39) des 78. Sechzigjahreszyklus des chinesischen Kalenders.
Eine alte Legende besagt, dass ein menschenfressendes Monster jährlich aus den Bergen (oder, je nach Quelle, aus dem Meer) kam, um seinen Hunger nach dem Tiefschlaf zu stillen. Um sich vor dem „Jahresmonster“ (年獸 / 年兽, Niánshòu) zu schützen, machten die Menschen Lärm und Feuer und färbten alles rot und gold, da das Monster angeblich sensibel auf Lärm und die Farben Rot und Gold reagieren würde. Die Vertreibung des Monsters wird „Guònián“ genannt, Gehen des „Nian- oder Jahresmonsters“ (過年 / 过年), womit das Gehen des alten Jahres gemeint ist, also das Neujahrsfest.
Der Löwentanz ist ein traditioneller Tanz in der chinesischen Musik, der von meistens zwei Personen unter einem „Löwenkleid“ mit Musik aufgeführt wird. Heute wird der Löwentanz traditionell jedes Jahr zum Neujahrsfest der Chinesen aufgeführt.
Hier ein Löwenkleid im Pu Ya Schrein in Udon Thani.
 
Der Löwe (oder das Löwenkleid) besteht meist aus einem Bambuskorpus der den Kopf des Löwen bildet. Dieser ist dann mit einem festen und dehnbaren Stoff überzogen. Dieser Stoff verläuft dann noch weiter vom Kopf des Löwen nach hinten, wobei die Länge des „ganzen Löwen“ variieren kann, da es verschiedene Größen von Löwen gibt. Einige Löwen haben eine Gesamtlänge bis zu 6,40 Metern, andere hingegen nur 3,60 Meter.
Hier ein Auswahl chinesischer Masken für die Oper und weitere Festivitäten wie die Umzüge am Chinesischen Neujahr.
 
In der chinesischen traditionellen Oper unterscheidet man zwischen vier Rollentypen: Sheng, Dan, Jing und Chou. Mit Sheng werden die Darsteller männlicher Hauptrollen bezeichnet; Dan sind die Frauenrollen. Die Jing sind die bemalten Gesichter-Rollen, die Chou schliesslich die Spassmacher.
Blick vom Thai-Chinese Cultural Center zum Eingang des Chao Pu-chao Ya Schrein in Udon Thani
 
Fotos by Beny Werder